Muskelaufbau – wie funktioniert das? - Beintraining – gewusst wie!

Gezielt trainieren und Erfolge sehen

Viele Hobbysportler kennen das Gefühl: Da trainiert man und trainiert man und man sieht kaum eine Veränderung. Sogar die Einnahme von muskelaufbauenden Nahrungsergänzungsmitteln zeigt nicht den gewünschten Erfolg. Woran liegt das? Hinterfragt man die Trainingsgewohnheiten dieser Sportler, so zeigt sich, dass sie oftmals nach einem festen Trainingsplan mit immer gleichbleibenden Übungen und Wiederholungen trainieren, oder sie trainieren sogar ganz ohne einen Trainingsplan.

Da werden Übungen oftmals in der falschen Reihenfolge abgearbeitet oder einzelne Muskelgruppen nicht ausreichend trainiert, so dass das Gesamtergebnis letztlich unbefriedigend ausfällt. Eine oftmals etwas vernachlässigte Muskelgruppe ist die Beinmuskulatur. Wer hier Erfolge sehen möchte, muss ein gezieltes Beintraining in Angriff nehmen, welches bestimmten Trainingsgrundsätzen entsprechen sollte. Dann wird der Muskelaufbau auch nicht mehr länger auf sich warten lassen. Dabei gibt es verschiedene Beweggründe für ein gezieltes Beintraining. Die einen setzen auf den gesundheitlichen Aspekt.

Hier spielt der Muskelaufbau eine untergeordnete Rolle, ihnen geht es in erster Linie um den Erhalt der Mobilität. Bei bestimmten Sportarten wird ein spezielles Beintraining in den regulären Trainingsplan mit eingebaut, um bessere Leistungen zu erzielen. Dies ist besonders in Ballsportarten wie Handball, Fußball oder Basketball von Bedeutung, bei denen Schnelligkeit und Sprungkraft gefragt sind. Aber auch in der Leichtathletik ist Beintraining angesagt – hier kommt es auf optimale Beschleunigungen an. Und schließlich gibt es noch die Gruppe der Bodybuilder, die ihre Beinmuskulatur aus ästhetischen Gründen aufbauen möchten.

Muskelaufbau – wie funktioniert das?

Wer allgemein ein effektives Muskelaufbautraining oder auch ein Beintraining im Speziellen absolvieren möchte, der sollte sich zunächst damit beschäftigen, wie das Muskelwachstum (Hypertrophie) überhaupt zustande kommt. Durch den Ablauf komplexer Prozesse im Körper ist der Muskel in der Lage, sich zu bewegen. Bei dieser Anstrengung ziehen sich die Muskelfasern zusammen, bei einer sehr großen Belastung – wie etwa bei einem intensiven Krafttraining – kommt es zu Schädigungen der Proteine innerhalb des Muskels. Dies nennt man „Mikrotrauma“.

Diese feinen Risse und Verletzungen sind übrigens auch die Ursache für den bekannten Muskelkater. Nun ist der Körper darauf eingerichtet, derartige Verletzungen selbst zu reparieren. Dafür werden Aminosäuren als Bestandteile der Proteine verwendet und es wird mehr Muskelgewebe aufgebaut. So ist der Körper in der Lage, bei künftigen Belastungen entsprechend zu reagieren. Aus der Funktion des Muskelaufbaus leiten sich mehrere, wichtige Erkenntnisse ab. Erstens zeigt sich hier, dass der Muskelaufbau durch äußere Reize angeregt wird.

Der Körper reagiert auf ungewohnte Belastungen mit einer Stärkung und Aufbau der Muskulatur, um den Belastungen beim nächsten Mal besser begegnen zu können. Daher muss auch beim Beintraining darauf geachtet werden, die Beinmuskulatur durch immer neue Belastungen zu fordern. Dies kann beispielsweise durch unterschiedliche Übungen und Trainingstechniken, erhöhte Gewichte oder eine steigende Anzahl von Wiederholungen geschehen. Bei einer einseitigen Belastung tritt nach einer Weile ein „Gewöhnungseffekt“ beim Muskel ein, er hält der Belastung stand, es besteht keine Notwendigkeit mehr zu reagieren, das Muskelwachstum stagniert als Folge. Dann ist es höchste Zeit, den Muskel vor neue Herausforderungen zu stellen.

Der zweite Punkt sind die Erholungsphasen. Erst wenn der Muskel genügend Zeit hatte, die Mikrorisse in den Fasern zu reparieren, kann sich das gewünschte Muskelwachstum auch einstellen. Wer sich zu früh wieder an das nächste Arm- oder Beintraining macht, der fügt den Muskeln wieder neue Verletzungen zu, noch bevor die anderen verheilt sind. So wird der Muskel nicht aufgebaut, sondern das Gegenteil tritt ein. Der Muskel ist überlastet und geschwächt.

Ein effektives Beintraining ist also mindestens genauso wichtig wie die regelmäßigen und ausreichenden Ruhephasen zwischen den einzelnen Trainingseinheiten. Und schließlich zeigt sich auch noch die Notwendigkeit einer entsprechenden Ernährung. Nur wenn der Körper mit den wichtigen Aminosäuren in ausreichendem Maße versorgt ist, ist er in der Lage, den Muskelaufbau voranzutreiben. Daher greifen viele Athleten zu proteinhaltigen Lebensmitteln oder speziellen Drinks, da Proteine bei der Verdauung in Aminosäuren aufgespalten werden. Zusätzlich gibt es aber auch Nahrungsergänzungsmittel, mit denen einzelne Aminosäuren gezielt ergänzt werden können.

Beintraining – gewusst wie

Ein Muskel besteht aus zwei verschiedenen Hauptfasertypen. Die FT-Faser (fast twitch) ist die dicke, weiße Faser. Diese sorgt für Geschwindigkeit und Kraft. Die rote, dünne ST-Faser (slow twitch) ist dagegen für die Ausdauer zuständig. Bei den meisten Menschen ist das Verhältnis beider Fasergruppen zueinander recht ausgeglichen.

Für ein effektives Beintraining müssen also beide Typen trainiert werden. Die roten Fasern reagieren auf viele Wiederholungen und viele Übungssätze, die weißen Fasern dagegen benötigen wenige Sätze mit wenigen Wiederholungen. Um die gewünschten Erfolge im Beintraining zu erreichen, sollte ein ausgewogener Trainingsplan aufgestellt werden. Hier können die Übungen gesplittet werden, so dass an einem Tag die FT-Fasern und am anderen die ST-Fasern besonders beansprucht werden. Dabei sollten angemessene Pausenzeiten zwischen den Sätzen und den Übungen eingehalten werden.

Es sollten auch jeweils nur so viele Wiederholungen absolviert werden, wie sie technisch einwandfrei ausgeführt werden können. Erst wenn die gewünschte Wiederholungs- und Satzzahl erreicht ist, sollte das Gewicht erhöht werden. Wer sich für ein intensives Beintraining interessiert, sollte am besten vorher mit seinem Arzt sprechen. Der Trainingsplan sollte in Zusammenarbeit mit einem professionellen Trainer erstellt und auf die persönlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten abgestimmt werden. Kommen dann noch die nötigen Ruhephasen und die richtige Ernährung hinzu, sollte einem kontinuierlichen Muskelaufbau nichts mehr im Wege stehen. 

 

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